... vielleicht muss es aber auch heißen, dass Kant uns die Ehre gegeben hat. Jedenfalls haben sich einige Philosoph/-innen aus dem GK der Q2 und der LK der Q1 auf den Weg nach Bonn gemacht, um in der Bundeskunsthalle die Kant-Ausstellung anlässlich seines 300. Geburtsjahres zu besuchen.
So konnten wir uns in einem Rundgang durch sein Leben davon bestärken lassen, dass Kant zweifelsohne der weltweit bedeutendste und prägendste Denker der Neuzeit bis heute ist. Auf allen Gebieten der Philosophie – von der theoretischen über die praktische bis zur ästhetischen – hat er dem neuzeitlichen Denken und Forschen in allen Wissenschaften den Weg gewiesen und ist ihn in weiten Strecken sogar vorgegangen.
Das betrifft nicht nur seine wohl populärsten Worte zur Definition von "Aufklärung" als dem "Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit", seinen "Kategorischen Imperativ" als die moralische Grundlegung dafür, dass der Artikel 1 unseres Grundgesetzes lautet "Die Würde des Menschen ist unantastbar", die Ausarbeitung der Idee eines "Völkerbundes" als notwendige Bedingung eines Weltfriedens und als Vorwegnahme dessen, was einige Zeit später dann tatsächlich die UN wurde – sondern das gilt für viele weitere Grundlegungen, die immer noch und immer wieder des Studiums lohnen.
Einblicke dazu gab es in der Ausstellung nicht nur durch viele Bild- und Texttafeln, sondern auch durch Audios, Videos und VR-Animationen zum damaligen Weltbild und zur Welt in Königsberg, sowie durch die vielfache Reverenz, die viele Zeitgenossen, aber auch Künstler wie Andy Warhol Immanuel Kant erwiesen haben.
Hat sich der Besuch gelohnt? Er ersetzt natürlich nicht die Lektüre Kants, aber wer nicht die "Neigung" verspürt, für den sei es eine "Pflicht", aus "Vernunft".
(25. Jan. 2024, Sin.)