Integration
Integrationsunterricht (INT) am FWG
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.
In unserem Integrationsprogramm werden begabte Kinder und Jugendliche ohne ausreichende Deutschkenntnisse neben dem Unterricht in der Regelklasse in Deutsch als Fremdsprache (DaF) gefördert.
Jeder INT-Schüler wird von Beginn an einer Regelklasse zugeordnet. Er nimmt in den nicht so sprach-intensiven Fächern (Kunst, Sport, Mathematik usw.) am Unterricht der Regelklasse teil. Je nach Voraussetzung findet auch der Fremdsprachenunterricht im Klassenverband statt. Da die Muttersprache unter bestimmten Voraussetzungen eine andere Fremdsprache ersetzen kann, bekommen manche INT-Schüler keinen Latein-Unterricht, sondern nehmen stattdessen am INT-Unterricht teil.
Jeder INT-Schüler bekommt 2-4 Schüler aus der Regelklasse als Helfer an die Seite gestellt, die ihm durch Übersetzungen und Erklärungen durch den Schultag helfen und auch bei Organisatorischem zur Seite stehen (Stundenplan, -zeiten, Raumplan, Lehrernamen, Schülerticket beantragen u.ä.).
In den Unterrichtsfächer, die das Kind oder den Jugendlichen sprachlich noch überfordern würden, findet stattdessen die INT-Förderung statt: In Einzelunterricht oder in Kleingruppen bekommen die Schüler in unserem INT-Raum DaF-Unterricht. Die unterschiedlichen Voraussetzungen sowohl fachlicher Art als auch kulturell-sozialer Art finden stets Berücksichtigung, indem binnendifferenzierende Methoden und Materialien eingesetzt werden. So können alle ihrem eigenen Lernfortschritt entsprechend individuell gefördert werden.
Jeder INT-Lehrer ist zugleich „Mentor“, d.h. Vertrauensperson, Ansprechpartner, für jeden Schüler, den er betreut. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ggf. ein Schüler mehrere Mentoren haben kann – ein Luxus, den wir den INT-Schülern gerne bieten.
Zudem bekommt jeder INT-Schüler einen Lernpaten aus der Oberstufe zur Seite gestellt. Die Lernpaten helfen und motivieren bei der Erledigung der Hausaufgaben und unterstützen die schulische Integration. Lehrer und Lernpaten arbeiten hierbei sehr eng zusammen.
Regelmäßige Ausflüge mit allen INT-Schülern stärken nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern bieten auch in erlebter Weise Gelegenheit, kulturelles Wissen über Köln und Deutschland zu erlangen. Ausgewählte Regelschüler können auf Wunsch des INT-Schülers oder eines Lehrers zur Stärkung der sozialen Bindung am Ausflug teilnehmen und werden hierfür (wenn nichts Schulisches dagegen spricht) freigestellt.
Angedacht ist, für alle Regelklassen, die einen neuen INT-Schüler aufnehmen, zwei unmittelbar aufeinander folgende Projekttage einzurichten. An diesen Tagen soll die Klasse für das Thema „Fremdsein – neue Heimat, neue Sprache“ sensibilisiert werden. Damit soll eine angemessene Grundstimmung und -haltung in der Klasse erzeugt werden, um einen neuen INT-Schüler verständnisvoller aufnehmen zu können. Zahlreiche praktische Übungen sollen Wissen vermitteln, Kommunikationsmöglichkeiten eröffnen und letztlich allen Beteiligten einen Perspektivwechsel ermöglichen.
Der Anteil des Unterrichts in der Regelklasse wird mit zunehmenden Deutschkenntnissen kontinuierlich erhöht, so dass es zu einem fließenden Übergang in den normalen Schulalltag kommt.
Mit unserem Konzept, INT-Schüler von Beginn an einer Regelklasse zuzuführen und sie zugleich durch individuell angepassten DaF-Unterricht gezielt zu fördern, hat das FWG im Rahmen des Ehrenamtspreises „KölnEngagiert 2012“ den Schulpreis „Eine Frage der Ehre“ gewonnen.
Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere INT-Schüler schon nach kurzer Zeit erfolgreich am Regelunterricht in allen Fächern teilnehmen können! Ein gelungenes Beispiel für die soziale Integration ist zudem noch Rami (15 Jahre alt, aus Syrien stammend), der nach einem Jahr an unserer Schule zum Klassensprecher gewählt wurde!
Ansprechpartnerin: Frau Poensgen (Integrationsleitung)