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Warum die AfD nicht verboten wird – Einblicke aus Gesprächen mit Abgeordneten

Im Rahmen unseres Geschichtsunterrichts hatten wir kürzlich die einmalige Gelegenheit, zwei Abgeordnete des Deutschen Bundestags persönlich zu treffen: Serap Güler und Sanae Abdi. Ihre Besuche boten uns tiefgehende Einblicke in die komplexe Frage, warum die AfD nicht verboten wird und welche politischen Herausforderungen unser Land derzeit prägen.

Serap Güler: Ein differenzierter Blick auf die AfD

Am 18. November 2024 besuchte uns Serap Güler, CDU-Abgeordnete und ehemalige Integrationsministerin, um mit uns über die aktuellen Herausforderungen der politischen Landschaft zu sprechen. Besonders spannend war ihre Einschätzung zur Popularität der AfD. Sie erklärte, dass Faktoren wie die Wirtschaftskrise und die Angst vor kultureller Überfremdung viele Menschen an die AfD binden. "Die AfD spricht oft mit einfachen, emotionalen Schlagworten, anstatt konkrete Lösungen anzubieten", sagte Güler. Sie betonte, dass es in der Politik wichtig sei, sachlich zu argumentieren und die AfD nicht zu verbieten, da dies der Partei nur in die Hände spielen würde. Ein Verbot könnte die AfD in ihrer Opferrolle bestärken und den Eindruck erwecken, dass ihre Positionen durch fehlende Argumente nicht durchsetzbar seien.

Sanae Abdi: Die Perspektive der Sozialdemokratin

Am 9. Dezember 2024 war Sanae Abdi, SPD-Abgeordnete, zu Gast. Sie sprach aus eigener Erfahrung, da sie in ihrer Heimatstadt Lüdenscheid mit Diskriminierung und Rechtsextremismus konfrontiert wurde. Abdi hob hervor, dass die AfD auf viele gesellschaftliche Fragen einfache, populistische Antworten habe, die vielen Menschen Sicherheit versprechen. Doch sie warnte davor, sich von dieser Einfachheit täuschen zu lassen. "Die AfD bietet keine Lösungen für die wahren Probleme wie soziale Ungleichheit oder die Gesundheitsversorgung", so Abdi. Sie unterstützte den Antrag, die Verfassungsfeindlichkeit der AfD zu überprüfen, und forderte ein politisches Umdenken, um die AfD nicht weiter erstarken zu lassen.

Politik, die gehört wird

Beide Abgeordneten stimmten in einem Punkt überein: Eine Antwort auf die wachsende AfD-Popularität ist eine klare, sachliche und für alle verständliche Politik. Sie forderten, dass Politik auch für junge Menschen greifbar und nachvollziehbar gemacht werden muss. Dabei ging es nicht nur um Fragen der Migration oder der Wehrpflicht, sondern auch um die grundsätzliche politische Beteiligung: "Wer sich informiert, der kann auch mitbestimmen", betonte Abdi.

Demokratie muss aushalten können

Serap Güler und Sanae Abdi gaben uns wertvolle Perspektiven auf die Frage, warum die AfD nicht verboten wird. Ihre Antworten zeigten uns, wie wichtig es ist, sich aktiv mit politischen Themen auseinanderzusetzen und zu verstehen, dass Demokratie nicht nur durch Verbote, sondern durch die Stärke der Argumente und den Dialog mit den Bürgern verteidigt wird. Unsere Aufgabe als junge Menschen ist es, informiert zu bleiben, uns kritisch zu hinterfragen und letztlich mit unseren Stimmen die politische Landschaft mitzugestalten.

Diese Gespräche haben uns nicht nur aufgeklärt, sondern auch motiviert, selbst Verantwortung zu übernehmen. Es liegt an uns, die Zukunft aktiv zu gestalten und die richtigen Fragen zu stellen – auch wenn die Antworten manchmal alles andere als einfach sind.

(25. Jan. 2025, Sima Yade Bektas, 10d; Fotos: Gap)